RSV Würges – SV Rot-Weiß Hadamar II      0:6  (0:1)

 Mit der höchsten Saisonniederlage für den RSV endete das Nachholspiel des 20. Spieltages gegen den Titelkandidaten aus Hadamar. Die vielen Ausfälle, vor allem von Kapitän Tobias Glasner und Spielgestalter Arne Wagner, können in Begegnungen mit Spitzenteams einfach nicht kompensiert werden. Allerdings fiel das Ergebnis auch zwei Tore zu hoch aus. Mit Behar Perquku hat der SV zudem einen Spieler, der in der Kreisoberliga nichts zu suchen hat.

Auch die Gäste mussten Spieler ersetzen, so fehlte mit Sebastian Trosch die zweite Sturmspitze, auf der Bank nahm außerdem Trainer Bo-Young Kim Platz. Beim RSV war die Lage wieder mal prekärer: Andy Großmann gesperrt, Benedikt Zwiener privat verhindert, dazu das Lazarett mit Tobias Glasner, Arne Wagner, Christoph Belz und Sebastian Lenz. So musste mit Markus Urbatschek ein Spieler der SoMa direkt auf den Platz, der angeschlagene Julian Schmitt bis wenigstens bis zur 75. Minute auf die Zähne.

Das Spiel hatte noch nicht richtig begonnen, da lag der Ball auch schon im Netz der Heimmannschaft: einen Freistoß am linken Sechzehnereck versenkte Behar Perquku im langen Eck, da Timo Ibel noch mit dem Stellen der Mauer beschäftigt war.
Das Gegentor lähmte den RSV allerdings nicht, man kam besser ins Spiel als noch am Sonntag, bewegte sich aber mit einer offenen Defensive gegen leicht überlegene Hadamarer immer auf dünnem Eis. So kam in der 10. Minute nach einem Pass in den 16er Timo Ibel gerade noch vor Perquku an den Ball. Krisztian Szekely versuchte es in der 19. Minute per Freistoss, der gut getretene Ball wurde allerdings von der Mauer ins Toraus abgefälscht. Das Spiel fand die nächste Zeit hauptsächlich im Mittelfeld statt, wobei der Gast überraschenderweise nicht auf Kombinationsfußball, wie man ihn von einer Topmannschaft erwartet, sondern auf lange, hohe Bälle in die Spitze setzte. In der 31. Minute zog der junge, an diesem Tage etwas unglücklich leitende, Schiedsrichter Seif alle Blicke auf sich: Krisztian Szekely setzte im Mittelfeld zum Solo an, wurde vom dritten Gegenspieler unsanft gebremst, der Schiri pfiff und zeigte zur Verwunderung aller dem Hadamarer Thomas Hombeuel die Rote Karte wegen Gegenspielerbeleidigung. Allerdings zog er seine Entscheidung nur eine Minute später wieder zurück, da er sich seiner Sache nicht mehr sicher war. So durften die Gäste mit elf Akteuren weiterspielen. Ali Kazerooni bot sich in der 37. Minute die Chance zum Ausgleich, als er seinen Gegenspieler überlief und halblinks am 16er allein vor Keeper Steffen mit einem zu schwachen Schuss abschloss. Auf der Gegenseite rettete Ibel mit einer tollen Fußabwehr und lenkte den Schuss von Hombeuel an den Pfosten.

Die erste Chance der zweiten Halbzeit gab es auf Seiten des RSV: Krisztian Szekely zog einen langen Freistoß aus dem Halbfeld in den 16er, Thomas Liguori legte per Kopf auf Heiko Brands, dessen Kopfball landete auf der Latte. Die Hoffnungen der heimischen Fans auf eine Wende im Spiel wurden nur drei Minuten von Behar Perquku, der von der RSV-Abwehr fast nie in den Griff zu bekommen war, zerstört, als er den Ball aus 20m zum 0:2 ins lange linke Eck setzte. Die letzte nennenswerte Aktion für den RSV hatte Heiko Brands mit einem Freistoß über das Tor in der 52. Minute, auf Hadamarer Seite spitzelte Julian Phillips in der 59. Minute den Ball nach einem Freistoß am rechten Sechzehnereck nur knapp am Tor vorbei, in der 66. Minute lief, nach einem langen Abschlag von Torhüter Steffen, wieder mal Perquku allein auf das Würgeser Gehäuse zu, scheiterte hier aber an Ibel. Mit dem 0:3 in der 73. Minute durch Perquku, der aus abseitsverdächtiger Position startete, war die Messe für den RSV dann gelesen und man gab sich auf. So fielen im Minutentakt die restlichen Gegentore: in der 76. Minute versenkte Thomas Hombeuel den Ball aus 20m im langen Eck, in der 79. Minute landete der Schuss von Behar Perquku aus der selben Entfernung im Tor und in der 84. Minute war es wieder der Mann des Tages, Behar Perquku, der nach einem Konter mit dem 0:6 den Schlusspunkt setzte.

Fazit:
Zwar zeigte der RSV bis zum 0:3 eine klar bessere Leistung als noch im Heimspiel gegen die WGB Weilburg, allerdings schwanden dann die Kräfte und der Wille, die Niederlage in Grenzen zu halten. Mit dem momentan vorhandenen Spielermaterial ist gegen einen Gegner wie Hadamar, vor allem mit einem Stürmer des Kalibers Perquku, nichts auszurichten. Der RSV kann sich damit auch von dem Gedanken verabschieden, noch mal in den Kampf um den Relegationsplatz einzugreifen. Jetzt gilt es, am Osterwochenende mit den Auswärtsspielen bei der SG Weilmünster/Laubuseschbach und der SG Hausen/Fussingen II zu punkten, um sich wenigstens im oberen Drittel der Tabelle zu halten.

RSV Würges:  Ibel, Vogl, Schmitt, Liguori, Urbatschek, Celik, H. Brands, Szekely, Ullmann, M. Großmann, Kazerooni   (Diehl, Böcher, T. Brands)
SV Rot-Weiß Hadamar II:  Steffen, Philipps, Nolle, Schlimm, Bajrami, Kunz, Hombeuel, Horz, Perquku, Gross, Kaiser   (Klink, Kalbas, Kim)

Tore:    0:1 Perquku (2. Min.), 0:2 Perquku (50. Min.), 0:3 Perquku (73. Min.), 0:4 Hombeuel (76. Min.), 0:5 Perquku (79. Min.), 0:6 Perquku (84. Min.)

Zuschauer:  50

Schiedsrichter: Jan-René Seif (Limburg)