RSV Würges – Hellas Schierstein   1:2   (1:1)    

Völlig unnötige RSV-Niederlage gegen den Tabellennachbarn

Diese Partie darf Würges nie und nimmer verlieren: Der RSV mit maximalem Chancenwucher, Hellas machte aus zwei Halbchancen und zwei Standards nach Eckbällen das Unmögliche möglich und entführte alle Punkte aus Würges. Nun rutschte der Gastgeber sogar auf den vorletzten Platz ab.

Würges eröffnete stark und engagiert. Alen Nukovic scheiterte am gut reagierenden Gästekeeper Buffone (7.); derselbe Akteur blieb sieben Minuten danach wieder am Torhüter hängen aus spitzem Winkel: Der Ball in den Rückraum wäre hier die bessere Wahl gewesen. Aber Nukovic blieb weiter dran, markierte in der 17. Minute das hochverdiente 1:0 nach unbedrängtem Kopfball im Anschluss an eine Ecke. Weiter der Gastgeber: Niklas Hecht verzog deutlich nach Eckball (27.); Gordon Haeder flach rechts vorbei; in der 42. Minute Haeder mit Freistoß auf die Latte, aber der Torhüter wäre wohl auch im Toreck gewesen. Hellas hatte eine Halbchance nur in der 38. Minute, als Athanasios Nakos einen Fernschuss aus knapp 30 Metern übers Tor setze. Eine Minute danach klingelte es im RSV-Kasten: Zunächst wurde Benjamin Aziz Nefatti einschussbereit zur Ecke gehindert; der Standard brachte das 1:1 durch Konstantinos Koukoulis, der bis in den Fünfmeterraum einlief und fast unbedrängt einnetzen konnte. Vollkommen unnötig aus Würgeser Sicht ging es mit einem Unentschieden in die Pause.

Moral und Wille waren beim RSV auch nach Wiederanpfiff ungebrochen. Nico Brands haarscharf rechts vorbei, nachdem zuvor Alen Nukoic scheiterte bzw. indirekt die Vorarbeit lieferte (47.). In der 52. Minute vergab Ilias Abarkan kläglich: nach Vorarbeit über links, hätte er sogar den Ball noch stoppen und so den Keeper verladen können; so konnte Buffone zur Ecke klären. Alen Nukovic mit Pass auf Ilias Abarkan, der den Ball links vorbei setzte (58.); Ilias Abarkan mit Kopfball an den Pfosten (67.); in der 72. Minute eine haarige Situation, als Alen Nukovic elfmeterwürdig in Sechzehnerhöhe gestoppt wurde. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Dann vergab Alen Nukovic aus drei Metern und feuerte den Ball trotz nächster Distanz noch einen Meter über den Kasten. Kategorie 110 % (73.). In der Schlussviertelstunde konnte Würges kurioserweise aber keine gefährliche Aktion mehr durchbringen. Schierstein lauerte eigentlich nur auf Konter, man hatte bei einigen der schnellen Gästespieler auch immer die Vermutung, dass es brenzlig werden könnte, sobald sie Räume bekämen. Allerdings hatten sie bis dato wieder nur eine Halbchance: Koukoulis mit Diagonalball übers Tor (74.). Das unnötige 1:2 fiel in der 85. Minute; Variante analog zum ersten Gegentor: Eckball – Kopfball – Tor. Der großgewachsene Benjamin Aziz Nefatti stand unbedrängt in der Luft und wuchtete das Spielgerat ins Tordreieck.

Selbstkritisch muss der RSV hinterfragen, weshalb die Chancenverwertung derart ineffizient war und weshalb man die Standards des Gegners als heute einzige Gästemöglichkeiten nicht verteidigen konnte. Trotzdem bleibt wichtig, dass man sich die Möglichkeiten überhaupt erarbeitete, wobei in den acht Minuten (inklusive Nachspielzeit) keine Aktion mehr zu Ende gebracht wurde. Wie es effizient geht, führte Hellas Schierstein heute vor. 

RSV Würges: Kroeller – Haeder, Harmouch, Koadaira – Abarkan, Hecht, Din, Sugihara, Brands – Nukovic (76. Kahraman), Tomaki.

Hellas Schierstein: Buffone – Poursanidis, Münker, Koukoulis, Talevski (76. Tsakas), Nefatti, Nakos, Föhlinger, Ioannidis, Kamara, Prator.

Tore: 1:1 Alen Nukovic (17. Min.), 1:1 Konstantinos Koukoulis (39. Min.), 1:2 Benjamin Aziz Nefatti (85. Min.)

SR: Patrick Sierla (Kewa Wachenbuchen)

Zuschauer: 65

Bericht: Ingo Rum